
Ein linearer variabler Kantenfilter besitzt eine Interferenzbeschichtung, deren Dicke sich über den Filter in einer Richtung ändert. Dies erzeugt eine lineare Verschiebung der Grenzwellenlänge über die gesamte Substratlänge. Diese Verschiebung ist verantwortlich für die breiten Einsatzmöglichkeiten der linear variablen Kurzpass-, Langpass- und dichroitischen Kantenfiltern. Kurzpass- und Langpass-Kantenfilter arbeiten genau entgegengesetzt: Kurzpassfilter lassen Licht durch den Filter, bis das Blockungsband erreicht ist; Langpassfilter blocken das Licht, bis das Transmissionsband erreicht ist. Durch eine Verschiebung des Filters relativ zur Lichtquelle lässt sich die Grenzwellenlänge zwischen Transmissions- und Sperrbereich einstellen.
Durch den breiten Sperr- und Transmissionsbereich kann ein einzelner linear variabler Filter einen kompletten Filtersatz ersetzen. Bei Einsatz mit einem Gitterspektrometer reduziert die Kombination aus Langpass- und Kurzpassfiltern das Streulicht und die Oberwellen. Eine Kombination linear variabler Filter kann außerdem als Anregungsfilter für verschiedene Fluoreszenzanwendungen mit einer einzigen, weißen Lichtquellen verwendet werden.